Pilgern

Seit 2021 organsiere ich zusammen mit der reformierten Kirche Richterswil jedes Jahre eine Serie Pilgerwanderungen. Im ersten Jahr pilgerten wir von Richterswil nach Fribourg. Ein Jahr später waren wir auf den schönsten Abschnitten der verschiedenen Ostschweizer Jakobswegen unterwegs. Die einzelnen Etappen werden jeweils von einer Pfarrperson begleitet, welche die Gruppe mit inspirierenden und besinnlichen Denkanstössen bereichert. – In den kommenden Jahren sind Pilgerwanderungen auf der Via Francigena und auf dem Bündner Jakobsweg geplant.

Persönliche Gelassenheit in gesellschaftlich unruhigen Zeiten

Immer mehr Menschen stellen sich auf ihrem Lebensweg grundsätzliche Fragen: Was ist mir im Leben wichtig? Was möchte ich in meinem Leben ändern? Wie kann ich ein nachhaltiges Leben führen, das andere Menschen nicht belastet und die Lebensgrundlagen kommender Generationen respektiert? Was ist ein «gutes» Leben? Für all diese Fragen gibt es als mögliche Antwort eine Faustregel: Je einfacher und natürlicher wir leben, desto befreiender ist dies sowohl für uns selbst als auch für unsere Mitmenschen und die Umwelt. Eine Möglichkeit dieser Rückbesinnung auf das Wesentliche kann das Pilgern auf dem Jakobsweg sein: Entweder von der Haustür bis zum Endpunkt nach Santiago de Compostela in Spanien oder auf einer Wegstrecke innerhalb der Schweiz.

Dr. Beat Dietschy (Zentralsekretär Brot für alle) und Matthias Dörnenburg (Direktor a.i. Fastenofper)

Pilgern

Pilgerpfarrer Michael Schaar beschreibt den Kern des Pilgerns wie folgt: «Nach christlichem Verständnis sind wir alle Pilgernde. Wir alle sind auf dem Weg mit dem grossen Ziel, «Gott» oder eine Art «Heimat» zu finden». Das Pilgern bestehe aus einem bewussten Aufbrechen und einem bewussten Ankommen. Prägnant formuliert: «Zum Pilgern gehört eine innere Haltung – im Gegensatz zum Wandern. Als Pilger gehe ich nicht nur einen äusseren, sondern auch einen inneren Weg». – Ein Pilger formulierte es einmal so: Die einen machen sich auf den Weg, um Gott zu finden. Sie entdecken sich selbst. Andere machen sich auf, um über sich selbst nachzudenken. Sie werden immer wieder berührt durch die überraschende Gegenwart Gottes.